Statistik am Wegesrand (1)

Neulich war ich im Norden Schwabachs (40,8 km², 38.771 Einwohner – Stand 31.12.2008), der kleinsten der vier kreisfreien Städte in der Städteachse Nürnberg (neben Nürnberg, Fürth und Erlangen) unterwegs. Dort gibt es einen Naturspaziergang mit verschiedenen Stationen. Beispielsweise der Station „Dorf“ in Oberbaimbach, einem eingemeindeten Ort nördlich der Stadt oder der Station „Trabantenstadt“ in Eichwasen.

Letztgenannter Stadtteil ist eine Mischung aus Einfamilien- und mehr als zehnstöckigen Hochhäusern. Wer vor einem dieser Mehrfamilienhäuser steht, der kann schlecht glauben, was der Schwabacher Landschaftspflegeverband da schreibt. Diese Siedlungsform sei unter anderem deshalb ökologisch bedenklich, weil die Versiegelung von Boden so hoch sei. Wie bitte? Hohe Versiegelung? Bei mehr als zehn übereinander wohnenden Familien?

Vermutlich hat der Landschaftspflegeverband da einfach den falschen Bezugswert genommen. Rechnet man den Anteil der versiegelten Fläche je Quadratkilometer, ist die Aussage sicher richtig. Aber ist das eine sinnvolle Größe? Wohl kaum. Denn schließlich muss man ja eine bestimmte Anzahl von x Menschen irgendwo unterbringen und nicht eine gegebene Fläche irgendwie zubauen. Das ist so, als würde man jemandem der zehn Rasierklingen braucht sagen: „Die 10er-Packung ist aber teurer.“ (Denn sie kostet neun Euro gegenüber fünf Euro für die 5er-Packung).

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