Passend zu Ostern ist die Zahl der Woche des Statistischen Bundsamtes: Fast jedes zweite in Deutschland verbrauchte Ei stammt aus dem Ausland.  8,1 Milliarden Eier im Wert von 591,0 Millionen Euro wurden importiert, 600 Millionen Stück mehr als im Jahr zuvor. Das ist eine Steigerung um 7,9 Prozent.  Im Vergleich zum Jahr 2000 wurden sogar 85,8% mehr Eier importiert. Damals lag die Einfuhr nur bei 4,4 Milliarden Eiern.

Schuld ist unter anderem das Verbot der Käfighaltung. Die daraus folgenden Umbaumaßnahmen hatten dazu geführt, dass 2009 weniger Legehennen gehalten wurden. 2010 gab es nach Angaben der Wiesebadener Statistiker wieder ein Plus, aber auch das reichte nicht um den Eierhunger der Deutschen zu befriedigen.

Selbstversorgungsgrad mit Eiern in Deutschland. Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Jahr 2010: Destatis (gerundet)

Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands bei der Eierproduktion geht schon seit Beginn des Jahrtausends nach unten. Anfang des Jahrtausends lag er nach bei rund 75 Prozent. Im Falle einer internationalen Eierkrise müssten die Deutschen ihren Eierkonsum also drastisch einschränken. Leider war das Redaktionssystem des Bundesamtes über Ostern offenbar abgestürzt. Die Presseseite war daher nicht erreichbar. In Ermangelung genauere Daten habe ich also die „rund 50 Prozent“ in die Grafik eingesetzt. Das ist natürlich nicht wahnsinnig wissenschaftlich.

Allerdings geht die Pressestelle wohl etwas zu weit, wenn sie schreibt: „Nahezu jedes zweite Ei in hiesigen Eierbechern und Osterkörben stammt aus dem Ausland“. Denn der größte Teil der Eier landet überhaupt nie in einem Eierbecher, sondern in einer Fabrik oder einer Bäckerei. Rund 4,7 Millionen Flaschen Eierlikör wurden in Deutschland im Jahr 2009 abgesetzt (wenngleich nicht alle aus deutscher Produktion).

Leider konnte ich keine Eierverwendungsstatistik finden und erst recht keine zur Eierverwendung nach Herkunftsland. Wenn man davon ausgeht, dass die deutschen Verbraucher weit mehr auf die regionale Herkunft ihrer Eier achten dürften als die Produzenten von Eierlikör oder Majonäse (diese Schreibweise ist mittlerweile tatsächlich erlaubt), ist sicher mehr als jeder zweite Eierbecher mit einem deutschen Ei gefüllt.

Ist das wichtig? Nein, aber dieser Beitrag steht schließlich unter dem SchlagwortUnnützes Wissen„.

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