Manila auf den Phillipinen dürfte mit rund 11 Millionen Einwohnern die größte Hauptstadt der Welt sein, gefolgt von Moskau und Dhaka in Bangladesh mit jeweils rund 10 Millionen. Was aber ist die kleinste?

Es dürfte wohl ziemlich sicher Plymouth sein. Wohlgemerkt nicht die Stadt in England, denn Haupstadt des Vereinigten Königreichs ist natürlich immer noch London. Wohl aber ebenfalls eine im weitesten Sinne britische Stadt, nämlich die Hauptstadt von Montserrat, einem britischen Überseegebiet. Bis 1981 hätte man dafür den vertrauteren Ausdruck Kronkolonie gebraucht.

Plymoth auf Montserrat ist seit 1997 verlassen, aber offiziell noch immer Hauptstadt. Bild: Wikipedia

Diese Stadt hat seit 1997 offiziell keine Einwohner mehr. Denn sie wurde nach einem Vulkanausbruch verlassen, ist aber weiterhin offiziell Hauptstadt.

Die Regierung sitzt aber mittlerweile in Brades. Möglicherweise taucht die Stadt deshalb auch auf Wikipedia in der Liste der kleinsten Städte nicht auf, zumal Montserrat ja wie gesagt „Kronkolonie“ ist und damit Plymouth nur eine halbe Hauptstadt. Ohnehin ist die Liste dort fehlerhaft und wenig interessant.

Fehlerhaft, weil Vatikanstadt mit rund 1.000 Einwohnern demnach zwar die kleinste Hauptstadt Europas ist, in der Liste der fünf kleinsten Hauptstädte der Welt aber nicht auftaucht, obwohl mit Ausnahme von Melekeok auf Palau (rund 500 Einwohner) alle dort aufgeführte Städte mindestens rund 5.000 Einwohner haben. Uninteressant, weil sich die kleinsten Hauptstädte erwartungsgemäß in den Zwergstaaten dieser Welt befinden. Der Staat Palau beispielsweise hat rund 21.000 Einwohner, da hat Deutschlands kleinste kreisfreie Stadt fast doppelt so viele.