Alter schützt vor Scheidung nicht

Wann ist eine Ehe über den Berg? Nie. Um sich davon zu überzeugen reicht ein Blick in die Ehestatistik des Statistischen Bundesamtes. Die meisten Scheidungen gibt es zwar nach etwa fünf Jahren, doch Schluss mit dem Schluss machen ist dannach immer noch nicht.

Scheidungen nach Dauer der Ehe. Rot im Jahr 2009, Blau 1989. Quelle: Statistisches Bundesamt

Die hohe Zahl von Scheidungen mit einer Ehedauer von 26 Jahren und mehr liegt natürlich an der großen Zahl der Ehen in diesem Bereich. Würde man die Jahre einzeln betrachten, sähe das Ergebis anders aus. Auch in den übrigen Jahren mag man einwenden, dass es ja nicht jedes Jahr genauso viele Ehen und damit potentiell genauso viele Scheidungen gibt.

Ich habe deshalb mal die Zahl der Scheidungen ins Verhältnis zu den geschlossenen Ehen des Jahrgangs gesetzt. Das ist natürlich auch nicht ganz sauber, denn einige Ehen sind bereits in der Vergangenheit gelöst worden. Nicht nur durch Scheidung, der häufigste Grund für das Ende einer Ehe ist noch immer der Tod des Ehemanns (rund 46 Prozent im Jahr 2010).

Scheidungen in Relation zu den geschlossenen Ehen. Rot: 2009, Blau 1989. Quelle: Statistisches Bundesamt

Auch hier fällt auf, dass vor allem die Zahl der Scheidungen nach langer Ehe zunimmt. Das mag daran liegen, dass heute nicht mehr so schnell geheiratet wird oder dass in diesen Altersgruppen der Wertewandel besonders stark ist.

So oder so: Alter schützt vor Scheidung nicht. Was man dagegen tun kann? Dinge vermeiden, die der Partner nicht mag. 74 Prozent der Männer bringt es auf die Palme, wenn Frauen nicht sagen, was sie wollen, 49 Prozent wenn sie ihn dauernd warten lässt. 62 Prozent der Frauen ärgert es dagegen, wenn man ihm jedes Wort aus der Nase ziehen muss, 51 Prozent wenn er nicht zuhört. Behauptet zumindest der ElitePartner-Trendmonitor.

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5 Comments on “Alter schützt vor Scheidung nicht

  1. Der Wertewandel ist in der Tat eine der Hauptursachen für Scheidungen. Anders als gemeinhin angenommen, kann dieser auch in der älteren Generation auftreten, sodass eine Scheidung nach mehr als zwei Jahrzehnte langer Ehe nicht mehr als außergewöhnlich zu betrachten ist. Sind zudem minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, so kann dies in Streitigkeiten, beispielsweise bezüglich Unterhalt, resultieren. Um diese möglichst vorzubeugen, empfiehlt es sich als Elternteil, einen Anwalt für Familienrecht zu kontaktieren.

  2. Interessante Statistik bezüglich der Scheidungen. Dass der häufigste Grund für das Ende einer Ehe der Tod des Ehemanns ist, dies sogar mit rund 46 Prozent, ist sehr erschreckend! “74 Prozent der Männer bringt es auf die Palme, wenn Frauen nicht sagen, was sie wollen, 49 Prozent wenn sie ihn dauernd warten lässt.“ – ein sehr witziger Kommentar und nicht unbedingt ein Grund für eine sofortige Scheidung.

  3. Ja, die Erklärung klingt wirklich einleuchtend. Interessante Statistik und irgendwie sehr bedenklich, dass so oft mittlerweile ein Scheidungsanwalt benötigt wird.

  4. Ich find ja vor allem den 20-Jahre-Anstieg in der 1989 Statistik interessant. Liegt das an der Anzahl der 1969 geschlossenen Ehen? Ist das ein „die-Kinder-sind-aus-dem-Haus“-Effekt?

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